
Workflow-Automatisierung spart Zeit und kann Routineaufgaben um bis zu 77% reduzieren – aber nur, wenn das Tool zu den eigenen Prozessen passt. n8n, Zapier und Make sind die drei relevantesten Plattformen auf dem 23,77 Milliarden USD schweren Workflow-Automatisierungsmarkt, und jede hat ihre Berechtigung.
Dieser Vergleich zeigt, wo die Unterschiede liegen: bei Flexibilität, Kosten, AI-Fähigkeiten und Datenhoheit. Am Ende wissen Sie, welches Tool für Ihr Team und Ihre Anforderungen am besten geeignet ist.
n8n ist eine Workflow-Automation-Plattform, die technischen Teams ermöglicht, Geschäftsprozesse zu automatisieren und dabei volle Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Das Berliner Unternehmen kombiniert eine visuelle Drag-and-Drop-Oberfläche mit der Möglichkeit, eigenen Code einzubinden. Mit über 400 nativen Integrationen und eingebauten AI-Funktionen richtet sich n8n an Teams, die mehr Flexibilität brauchen als klassische No-Code-Tools bieten.
Der Name n8n ist übrigens ein Numeronym für „nodemation" – eine Kombination aus „node" und „automation". Das verweist auf die knotenbasierte Architektur, bei der jeder Workflow-Schritt als einzelner Knoten dargestellt wird.
Was n8n von Zapier und Make unterscheidet, ist die Tiefe der Anpassungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bleibt die Einstiegshürde niedrig genug für Teams ohne Entwickler-Hintergrund.
n8n nutzt ein sogenanntes „Fair-Code"-Lizenzmodell. Der Quellcode ist öffentlich einsehbar und kann selbst gehostet werden, unterliegt aber bestimmten Nutzungseinschränkungen für kommerzielle Anbieter. Für Unternehmen, die n8n intern nutzen, ist das in der Praxis kaum relevant.
Der Vorteil gegenüber klassischen SaaS-Tools: Kein Vendor Lock-in, keine Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter. Sensible Daten verlassen nie das eigene Netzwerk, wenn Self-Hosting gewählt wird.
Zapier ist das bekannteste No-Code-Automation-Tool auf dem Markt. Für viele Teams ist es der erste Berührungspunkt mit Workflow-Automatisierung. Die Plattform verbindet über 6.000 Apps miteinander und ermöglicht es, sogenannte „Zaps" – automatisierte Workflows – in wenigen Minuten zu erstellen.
Zapiers größter Vorteil ist die Geschwindigkeit, mit der sich erste Automationen umsetzen lassen. Ein einfacher Workflow zwischen zwei Apps kann in unter zehn Minuten live sein.
Wo Zapier an Grenzen stößt: Bei komplexer Logik, bedingten Verzweigungen oder hohem Workflow-Volumen wird das Tool schnell teuer und unflexibel. Custom Code ist nur eingeschränkt möglich. Die lineare Workflow-Struktur eignet sich nicht für jeden Anwendungsfall.
Teams, die über einfache „Wenn-Dann"-Automationen hinauswachsen, stoßen hier oft an Grenzen. Wir sehen das regelmäßig bei Kunden, die mit Zapier gestartet sind und dann wechseln.
Make, früher bekannt als Integromat, positioniert sich als visuell orientierte Alternative zu Zapier. Die Plattform bietet eine detailliertere Darstellung von Datenflüssen und mehr Kontrolle über einzelne Workflow-Schritte – bei einem oft günstigeren Preis.
Make spricht Teams an, die mehr Transparenz über ihre Automationen wollen, ohne gleich Code schreiben zu wollen.
Make bietet weniger Code-Flexibilität als n8n und weniger Enterprise-Features wie SSO oder erweiterte Berechtigungen. Die Lernkurve ist steiler als bei Zapier, ohne die Tiefe von n8n zu erreichen. Ein Mittelweg, der nicht für jeden passt.
Die drei Tools unterscheiden sich weniger in dem, was sie können, als in dem, wie sie es tun. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick.
Kriteriumn8nZapierMakeWorkflow-KomplexitätHochNiedrig bis mittelMittelCode-UnterstützungJavaScript, PythonEingeschränktEingeschränktAI-FähigkeitenNative AI-NodesVia IntegrationenVia IntegrationenSelf-HostingJaNeinNeinLernkurveMittelNiedrigMittel
Zapier setzt auf eine lineare, schrittweise Struktur – ideal für einfache Automationen. Make zeigt Workflows als visuelle Karten mit Verbindungslinien, was komplexere Abläufe übersichtlicher macht. n8n kombiniert beide Ansätze und erlaubt zusätzlich, an jeder Stelle eigenen Code einzufügen.
Für Teams mit technischen Ressourcen ist n8n hier klar im Vorteil. Wann immer eine API nicht standardmäßig unterstützt wird, Daten transformiert werden oder Entscheidungslogik über einfache Bedingungen hinausgeht, macht sich die Code-Integration bezahlt.
In der Praxis bedeutet das: Ein Entwickler kann in n8n Dinge bauen, die in Zapier oder Make schlicht nicht möglich sind.
Bei wachsendem Workflow-Volumen zeigen sich die Unterschiede deutlich. Zapier wird bei hoher Nutzung schnell teuer, Make skaliert besser beim Preis. n8n bietet durch Self-Hosting die volle Kontrolle über Performance und Kosten.
n8n hat AI-Funktionen direkt in die Plattform integriert – von LLM-Anbindungen bis hin zu autonomen Agent-Systemen. Ein AI-Agent ist dabei ein Workflow, der mehrstufige Aufgaben selbstständig abarbeitet und Entscheidungen trifft.
Zapier und Make bieten AI-Funktionen primär über Drittanbieter-Integrationen. Das funktioniert, erfordert aber zusätzliche Konfiguration und ist weniger nahtlos.
Die Anzahl der Integrationen allein sagt wenig über den praktischen Nutzen aus. Entscheidender ist, wie flexibel sich Verbindungen anpassen lassen.
n8n bietet über 400 vorgefertigte Nodes. Zusätzlich lässt sich über HTTP-Requests und Webhooks praktisch jede API anbinden. Custom Nodes können bei Bedarf selbst entwickelt werden.
Mit über 6.000 Apps hat Zapier das breiteste Ökosystem. Die Integrationen sind allerdings oft oberflächlich – tiefere Anpassungen sind selten möglich. Für Standardfälle reicht das, für komplexe Anforderungen nicht.
Make liegt mit etwa 1.500 Integrationen dazwischen. Die Plattform bietet mehr Konfigurationsmöglichkeiten als Zapier, aber weniger Flexibilität als n8n.
Die Preismodelle der drei Plattformen unterscheiden sich grundlegend. Zapier rechnet nach „Tasks" ab, Make nach „Operationen", n8n nach Workflow-Ausführungen. Ein direkter Vergleich ist daher schwierig.
Kriteriumn8nZapierMakeKostenmodellWorkflow-AusführungenTasksOperationenKostenlose VersionJa (Self-Hosted unbegrenzt)Ja (eingeschränkt)Ja (eingeschränkt)Self-Hosting möglichJaNeinNein
n8n Cloud startet mit einem kostenlosen Tier für kleinere Projekte. Die Self-Hosted-Version ist komplett kostenlos nutzbar – nur Infrastrukturkosten fallen an. Aktuelle Preise finden sich auf n8n.io.
Zapier rechnet nach „Tasks" ab – jede Aktion in einem Workflow zählt. Bei hohem Volumen steigen die Kosten schnell. Ein Team mit 10.000 Tasks pro Monat zahlt bereits mehrere hundert Euro.
Make nutzt ein „Operations"-Modell, das oft günstiger ausfällt als Zapiers Task-basierte Abrechnung. Besonders bei komplexeren Workflows mit vielen Schritten macht sich der Unterschied bemerkbar.
Wer plant, Automationen zu skalieren, profitiert langfristig von n8n's Self-Hosting-Option. Die initialen Setup-Kosten amortisieren sich bei wachsendem Volumen oft innerhalb weniger Monate, wobei Unternehmen durchschnittlich einen ROI von 240% erreichen.
Self-Hosting bedeutet, dass die gesamte Automation-Plattform auf eigenen Servern oder in der eigenen Cloud-Infrastruktur läuft. Für B2B-Unternehmen mit sensiblen Daten oder strengen Compliance-Anforderungen ist das oft ein entscheidendes Kriterium.
n8n Cloud eignet sich für Teams ohne dedizierte DevOps-Ressourcen oder für den schnellen Einstieg. Self-Hosting lohnt sich, wenn Datenschutz kritisch ist, das Workflow-Volumen hoch ist oder langfristig Kosten optimiert werden sollen.
Die Wahl des richtigen Tools hängt weniger von Features ab als von den Fähigkeiten im Team und den spezifischen Anforderungen.
n8n passt zu Teams, die technische Ressourcen haben, maximale Flexibilität brauchen und Wert auf Datenkontrolle legen. Typische Anwendungsfälle: komplexe Sales-Automationen, AI-gestützte Workflows, interne Tool-Integrationen.
Zapier eignet sich für kleine Teams, Marketing- und Sales-Abteilungen, die schnell erste Automationen umsetzen wollen – ohne technisches Wissen und ohne langfristige Skalierungspläne.
Make spricht Teams an, die mehr Kontrolle als Zapier wollen, aber nicht die Code-Tiefe von n8n brauchen. Gut geeignet für standardisierte, aber komplexere Prozesse.
Die Tool-Wahl ist nur der erste Schritt. Entscheidender ist, wie gut die Implementierung zu den bestehenden Prozessen passt und wie nachhaltig die Lösung skaliert.
Wir sehen in unseren Projekten regelmäßig, dass Teams mit dem „falschen" Tool bessere Ergebnisse erzielen als Teams mit dem „richtigen" Tool und schlechter Implementierung. Der Unterschied liegt in der Analyse der Prozesse vor der Tool-Auswahl.
Wir helfen Ihnen, das richtige Tool für Ihre Prozesse zu identifizieren und implementieren. Erstgespräch buchen
Der Name n8n ist ein Numeronym für „nodemation" – eine Kombination aus „node" und „automation", die auf die knotenbasierte Workflow-Architektur verweist.
n8n wurde in Berlin gegründet und hat seinen Hauptsitz in Deutschland. Für europäische Unternehmen kann das hinsichtlich DSGVO-Konformität und Support-Zeiten relevant sein.
Ja, n8n bietet eine kostenlose Self-Hosting-Option mit vollem Funktionsumfang. Die Cloud-Version hat einen kostenlosen Einstiegstarif mit begrenztem Workflow-Volumen.
Eine direkte Migration ist nicht möglich. Allerdings bietet n8n ähnliche Integrationen, und Workflows lassen sich mit überschaubarem Aufwand nachbauen – oft mit mehr Flexibilität als im Original.
Zapier ist am schnellsten zu erlernen, gefolgt von Make. n8n erfordert etwas mehr Einarbeitung, bietet dafür aber deutlich mehr Flexibilität für komplexe Anforderungen.